EU-Parlamentspräsident Pöttering beeindruckt von Staas
Der EU-Parlamentspräsident geriet ins Schwärmen: "Der Name Staas war mir zwar schon ein Begriff, ich bin heute aber das erste Mal hier. Die Stadt Bramsche kann froh sein, dass Sie hier als Möbelhaus sind", meinte Hans-Gert Pöttering gestern Nachmittag nach einem Rundgang durchs Haus.
Den letzten Satz quittierten Gerda und Sabine Staas sowie Annette Niemeyer allerdings mit einem etwas gequälten Lächeln. Schließlich ging es in der Diskussion an der reich gedeckten Kaffeetafel auch um die leidige Sortimentsdebatte, die letztlich den großen Umbau des Möbelhauses zumindest vorerst vereitelt hat. "Wir hätten es gerne anders gewollt, aber jetzt müssen wir uns damit abfinden und nach vorne blicken", meinte Sabine Staas.
Den hohen Gast und seine Begleitung führte die Spitze des Familienunternehmens durch eine bereits komplett überholte Abteilung. Nach und nach werde so das ganze Haus grundlegend umgestaltet, erläuterte Annette Niemeyer. Hans-Gert Pöttering zeigte sich beeindruckt von den Zahlen, die Sabine Staas ihm präsentierte: Insgesamt 400 Beschäftigte, 150 am Standort Bramsche, 100 in Wallenhorst, dazu noch Gastronomiekräfte, insgesamt 70 Prozent vollzeitbeschäftigt. Dass der Betrieb außerdem noch 30 Auszubildende in zehn verschiedenen Berufen beschäftigte, sei "mit Geld nicht zu bezahlen", meinte Pöttering.
"Wunderbar" fand der Bad Iburger die Tatsache, dass der Betrieb immer noch als Familienunternehmen geführt werde. Dieser Besuch zeige, wie wichtig es sei, Familienunternehmen zu unterstützen, die nicht nur nach Zahlen handeln, sondern sich auch ihren Mitarbeitern verpflichtet fühlen, ergänzte CDU-Landtagskandidat Clemens Lammerskitten.
Mit Interesse hörte der Europapolitiker Pöttering, dass sich für das Möbelhaus die von der Bundesrepublik gewünschten Übergangsfristen für den Umzug polnischer Arbeitnehmer nachteilig ausgewirkt haben. Dadurch, so Annette Niemeyer, seien polnische Polstermacher nach England gewechselt, und es habe Probleme beim Einkauf gegeben. "So hat eben jedes Ding zwei Seiten", meinte Pöttering. Gert Borcherding als Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes bedankte sich bei der Familie Staas, die kurzfristig als Gastgeber eingesprungen war, nachdem der Termin im Krankenhaus geplatzt war.