Ilona Stockhorst referierte vor CDU-Senioren
Die Pflegeversicherung leistet keine Vollversorgung, sondern ist eine Zusatzversicherung. Das betonte Ilona Stockhorst, Leiterin des Christlichen Pflegedienstes Bramsche, während einer Informationsveranstaltung der CDU-Senioren im Gasthof "Schlatsburg".
Die Veranstaltung fand besonders bei den Frauen reges Interesse, unter denen manche die Belastung zu pflegender Angehöriger noch aus der Zeit kannten, als finanzielle und sachliche Leistungen unbekannt waren.
Eingangs stellte Stockhorst ihren Pflegedienst vor, der mit etwa 40 Mitarbeitern die Pflegebedürftigen in der Stadt und im Umland versorgt. Die Leiterin erläuterte die Entwicklung, die zum Zusammenschluss der Diakonie-Sozialstation mit dem Johanniter-Krankenhaus und der Johanniter-Unfallhilfe führte.
Die manches Mal zu vernehmenden Hinweise, der Zeitaufwand des Pflegedienstes sei zu knapp bemessen, ließ Stockhorst nicht gelten. Mit der Pflegeversicherung sei keine Rundum-Versorgung beabsichtigt. Es handele sich vielmehr um eine Zusatzversicherung zu Krankenversicherung und "sozialem Netz".
Ausführlich widmete sich die Referentin den Voraussetzungen für die Inanspruchnahme von Pflegeleistungen. Sie sind in jedem Falle bei den Pflegekassen zu beantragen, die den Krankenkassen angegliedert sind. Bei der Begutachtung durch den medizinischen Dienst, so war von Anwesenden zu hören, seien die Pflegebedürftigen nicht selten versucht, ihre Bewschwerden zum eigenen Schaden herunterzuspielen.
Besonders aufmerksam verfolgten die Versammlungsteilnehmer Hinweise etwa zur Monatspauschale für Hilfsmittel wie Handschuhe und Desinfektionsmittel, zu den neuerdings versicherten Demenzkranken oder die Erläuterungen zu den Jahrespauschalen für Kurzzeit- und Tagespflege.
Auf Wunsch von Johannes Hirsch, der die Veranstaltung für die im Urlaub befindliche Renate Hartong leitete, ergänzte Stockhorste die Liste der Leistungsangebote ihres Hauses ausführlich um die unter dem Dach des Pflegedienstes arbeitende ambulante Hospizarbeit. Es war zu erfahren, dass diese Arbeit in Kürze einen eigenen juristischen Rahmen erhält.