Landwirtschaftsminister besucht Wassermühle
"Ich freue mich, so eine Perle kennenzulernen." Der niedersächsische Landwirtschaftsminister Heiner Ehlen zeigte sich beeindruckt von der Wassermühle Riesau, die er am Donnerstagabend besichtigte. Als weitere Station folgte ein Grillabend auf dem Hof Kiesekamp, wo Ehlen unter anderem mit Vertretern des Landvolks sprach.
"Da komme ich noch mal mit dem Fahrrad wieder", versprach Ehlen beim Abschied aus Balkum. Zuvor hatte Gert Borcherding, Ortsvorsteher und Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Bramsche, mit launigen Worten durch die Mühle geführt. Unter anderem erläuterte er die Arbeitsteilung im Mühlenverein: Der Vorsitzende beschaffe das Geld, der Mühlenwart leiste die Arbeit und übernehme das Reden, sagte Borcherding.
Und dann gab es doch noch eine kleine Bitte an den Minister: Borcherding stellte den geplanten Bau eines Toilettenhäuschens vor und stellte die Frage, ob das Land oder die EU da helfen könnten. "Da soll man nicht lange rumdrucksen", begrüßte Ehlen das offene Äußern von Wünschen. Ob sie erfüllt werden, steht auf einem anderen Blatt. Im konkreten Fall empfahl Ehlen, darüber nachzudenken, ob eine kleine Lösung auf örtlicher Ebene nicht sinnvoller sei. Wenn Handwerker und Kommune mitzögen, sei es bei einer Größenordnung von 26.000 Euro mitunter ratsam, Land und EU außen vor zu lassen. Denn "wer Geld gibt, will auch mitreden", warnte er vor Auflagen und Komplikationen.
Der Stärkung der Kompetenzen vor Ort redete Ehlen dann auch auf dem Hof Kiesekamp das Wort. "Einen Meter mehr Verantwortung" möchte der Minister bei der Neuauflage des Landesraumordnungsprogramms gewähren. Die bisherigen planerischen Festsetzungen sollen gestrichen werden, für neue Ziele sollen vor allem die Landkreise selbst verantwortlich sein.
Den anwesenden Landvolk-Mitgliedern macht er Mut für die Zukunft. Erstmals nach langer Zeit gehe es mit dem Einkommen etwas aufwärts, es herrsche Optimismus an den Lebensmittelmärkten. Beim Thema "Tank oder Tisch" dämpfte er aber die Erwartungen: Die Subventionen für Biodiesel sorgten für ein problematsiches Ungleichgewicht gegenüber der Nahrungsproduktion. Und die Potenziale würden überschätzt. Bis 2020 könnten höchstens 20 Prozent des Energiebedarfs aus der Landwirtschaft gedeckt werden.