CDU Bramsche

„Das wird die Solidarität extrem auf die Probe stellen!“

Bundestagsabgeordneter Georg Schirmbeck referierte bei der Senioren Union Bramsche

Gespanntes Zuhören im großen Saal der Schlatsburg in Bramsche. Fast fünfzig Senioren waren der  Einladung der Bramscher Senioren Union–Vorsitzenden Renate Hartong gefolgt und lauschten erwartungsvoll den Ausführungen ihres Bundestagsabgeordneten.
Georg Schirmbeck (MdB) bei der Senioren Union Bramsche
„Am Schluss verhält es sich mit den Staatsfinanzen“, erklärte Schirmbeck, „wie, wenn der Papa am Monatsende mit der Lohntüte nach Hause kommt.“ Nach Abzug der Fixkosten bliebe meist nur noch ein geringer Spielraum, wenn überhaupt. „Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Sparen oder Schulden!“ Die Ausgaben und Vorstellungen würden momentan zwischen Bund, Ländern und Kommunen wie auf einem Basar hin- und her geschoben. „Schlussendlich“, machte Schirmbeck jedoch deutlich, „könne jeder Euro nur einmal verdient und auch verteilt werden.“ Hier an einem Strang zu ziehen, um Deutschland schnellstmöglich wieder aus der Wirtschaftskrise hinaus zu lenken, sei eine Aufgabe aller drei Ebenen, bei der ein hohes Maß an Solidarität gezeigt werden müsse.
 
In einer ausgesprochen offenen konstruktiven Atmosphäre diskutierten die Senioren mit Georg Schirmbeck über den Koalitionsvertrag und seine Folgen. Vernunft war hierbei die oberste Maxime. Wie es sein könne, fragte ein Zuhörer, dass man bei seiner Autoversicherung jede Felge einzeln versichere, beim Gesundheitssystem jedoch eine „All-inclusive“- Behandlung erwarte. „Die Politik kann auf gesellschaftliche Entwicklungen nur reagieren“, stellte Schirmbeck klar, „es ist unglaublich schwer, eingefahrene Strukturen und Erwartungen aufzubrechen.“
 
Vielfach müsse man leider feststellen, dass der gute Wille ein Problem zu lösen, gerade genau an diesem vorbei ginge. Es sei beispielsweise durchaus zu bezweifeln, ob die 300 Euro, die den besten Studenten bedarfsunabhängig als Stipendium gezahlt werden sollen, nicht besser direkt in den Bildungseinrichtungen eingesetzt werden sollten, um mehr und bessere Lehrer zu beschäftigen. Die Zuhörer stimmten dem uneingeschränkt zu; auch bei der Kindergelderhöhung müsse darauf geachtet werden, dass diese den Kindern zugute käme.
 
„Uns geht es in Deutschland immer noch vergleichsweise gut“, gab sich Schirmbeck optimistisch, „wenn wir alle zusammenhalten und sich jeder, ob jung oder alt, für unsere Gesellschaft einsetzt, sind wir auf einem guten Weg.“ Dieser Herausforderung würden sich die Senioren stellen, versprach Renate Hartong, „die tolle Beteiligung an dieser Veranstaltung und die beherzte Diskussion haben gezeigt, dass wir uns auch weiterhin aktiv am gesellschaftlichen Leben beteiligen werden.“