Seit vielen Jahren lassen die CDU-Senioren das Jahr mit dem Besuch einer Kirche ausklingen. So auch in diesem Jahr. Einer Empfehlung folgend, hatte man sich für die Heilig Kreuz Kirche in Osnabrück im Stadtteil Schinkel entschieden. Aus diesem Stadtteil, der einst von Industriebetrieben wie Stahlwerk und OKD und von der Eisenbahn geprägt war, erhofften sich die Bramscher Besucher Informationen über die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur und deren Auswirkungen auf die Kirchengemeinde.
Auf bauliche Überraschungen in der Kirche waren sie nicht vorbereitet. Von Pfarrer Langewand, der die Gäste in seiner Kirche begrüßte, erfuhren die Besucher, dass die Gemeinde ca. 7.000 Mitglieder zählte, als die Kirche Anfang der dreißiger Jahre gebaut wurde. Diese Zahl habe sich aus vielfachen Gründen inzwischen halbiert, u. a. auch durch einen hohen Anteil muslimischer Bürger und Bürgerinnen. Mit Erstaunen vernahmen die Bramscher Besucher, dass z. B. der katholische Kindergarten mit seinen 120 Plätzen von 60 Kindern aus muslimischen Familien besucht wird. Noch erstaunter war man über den Hinweis, dass auch eine muslimische Erzieherin im Kindergarten beschäftigt sei.
Der erste Eindruck des Inneren der Kirche war übereinstimmend „gewöhnungsbedürftig“. Bereits im Eingangsbereich überraschte das in seiner Größe einmalige Weihwasserbecken. Ungewohnt auch das hochragende Chorteil und das mächtige Hauptschiff. Gewöhnungsbedürftig ebenfalls die betonte Sachlichkeit und die Einfachheit der Baumaterialien. So etwa beschreibt die Gemeinde selbst die typische Handschrift von Professor Dominikus Böhm, der in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts unzählige Kirchen in Deutschland, den Niederlanden und auch in Südamerika gebaut hat.
Besondere Aufmerksamkeit lenkte Pfarrer Langewand auf die in 2003 erfolgte Neugestaltung des Innenraums, besonders auf den Altar und den Ambo. Diese sind aus uralten abgestorbenen Odenwaldeichen gefertigt. Den Altarblock durchzieht ein kreuzförmiger Hohlraum, dem der Ambo in Form und Proportionen entspricht. Mit dieser Symbolik hat der Künstler die Einheit zwischen dem Tisch des Mahles und dem Wort dargestellt – so die Beschreibung der Gemeinde. Kommentar des Pfarrers: „Wir haben von den evangelischen Mitchristen gelernt“.
Nach der so interessanten Führung von Pfarrer Langewand versammelte sich die Bramscher Gruppe in der vom großen Kirchraum abgetrennten Werktags- und Sakramentskapelle, in der Pfarrer Langewand eine von seinen Gästen gewünschte Adventsbesinnung gestaltete.
Bevor sich die Gruppe trennte, machte sie im Café Vielfalt Station, um das letzte Beisammensein im alten Jahr ausklingen zu lassen.