Bramscher CDU-Senioren treffen sich zum Pickertessen
Bramsche. Nicht Grünkohl stand im November auf dem Speiseplan der CDU-Senioren, sondern Pickert. Dieses ursprüngliche „Arme-Leute-Essen“ steht auch heute noch auf dem Speiseplan vieler Familien, und in Restaurants wird es als regionale Spezialität angeboten, ähnlich der niedersächsischen Grünkohl-Tradition bei Vereins- und Betriebsfesten. So auch im Restaurant Wilhelmshöhe in Haldem, dem Reiseziel der Bramscher Senioren.
Bei Antritt der Fahrt stellte sich heraus, dass nicht alle Teilnehmer wussten, um was es sich bei Pickert handelt. Ihre Vorstellungen schwankten zwischen Reibekuchen und Eierpfannkuchen. Es schien deshalb sinnvoll, den „Unwissenden“ auf der Hinfahrt die regional unterschiedlichen Pickert-Varianten, die Rezepte und die Zubereitung zu erklären und sie zu informieren, wie Pickert üblicherweise serviert werden. Bei allen Pickert-Varianten besteht die Grundlage aus geriebenen Kartoffeln. Hinzu kommen Mehl, Eier, Milch oder Sahne und Salz.
Für die auch im Osnabrücker Land üblichen Pickert, so erfuhren die bisher Unwissenden, benötigt man eine sogenannte Pickertplatte aus Gusseisen. Auf die mit Speck eingefettete Platte wird der Teig in Portionen von rund zehn Zentimeter Durchmesser dünn aufgetragen und ausgebacken.
Zu dem Gericht wird Kaffee getrunken. Neben Butter gibt es wahlweise Apfelkompott, Pflaumenmus, Sirup und Zucker.
Die Pickert-Kunde wäre ohne die Erwähnung anderer regionaler Varianten unvollständig geblieben. So wird zum Beispiel Lippischer Pickert mit Hefe und eventuell mit Rosinen zubereitet und in der Pfanne gebacken. Dass es auch mit Lippischer Leberwurst bestrichen und verzehrt wird, war für die Bramscher sehr gewöhnungsbedürftig.
Zur Vollständigkeit der Information durfte der Kastenpickert nicht fehlen, der im Raum Gütersloh und Bielefeld verbreitet ist. Wie Brot wird er in einer Kastenform gebacken. Abgekühlt wird er dann in Scheiben geschnitten und in heißem Fett in der Pfanne gebraten.
Nach dieser gründlichen Einführung in das Thema Pickert war für die bisher Unwissenden das Essen auf der Wilhelmshöhe in Haldem keine Überraschung mehr. Auf der Heimfahrt waren unter den zahlreichen zufriedenen Pickert-Anhängern einige Stimmen zu hören, die vom bevorstehenden Weihnachtsmarkt schwärmten, wo sie nicht nur Glühwein, sondern auch eine Portion Reibekuchen genießen würden.