CDU Bramsche

Littering, was ist das?

Gemeinsam für ein sauberes und lebenswertes Bramsche

Wer über Umweltschutz und Lebensqualität spricht, der muss über Littering sprechen und der muss vor allem handeln. Littering bezeichnet das Liegenlassen und Wegwerfen von Unterwegsmüll im öffentlichen Raum. Littering beeinträchtigt nicht nur das Stadtbild, sondern zieht Ungeziefer an, tötet Tiere, erzeugt Krankheiten, ist gesundheitsgefährdend und umweltschädlich sowie in der Folge kostenintensiv.

Littering findet vorrangig im Stadtkern und im stadtnahen Erholungsgebiet statt, dabei regelmäßig im Umfeld von Supermärkten und Take-Away-Anbietern. Ferner bei Parkbänken und ähnlichen Orten, die zum Verweilen einladen. Den meisten Anteil an Abfall im öffentlichen Raum halten Zigarettenkippen, gefolgt von Flaschen und Dosen sowie sonstigem Verpackungsmaterial von Nahrungsmitteln.

Studien beweisen, dort wo Müll liegt, kommt weiterer Müll hinzu, weil die Hemmschwelle gesunken ist. Littering findet gerne unter dem Deckmantel der Anonymität statt und mit dem Gedanken, sich von etwas akut Lästigem schnellstmöglich zu befreien, ohne Verantwortung zu übernehmen.

Die Situation in unserer Stadt

Auch Bramsche ist von dieser Konstellation betroffen: Die Stellen in unserer Stadt, die auffällig viel Müll aufweisen, befinden sich nicht selten in der direkten Umgebung der Lebensmittelgeschäfte. Ein Supermarkt in Bramsche gab auf Nachfrage an, man habe keinen freien Mitarbeiter, der den umherliegenden Müll entfernen könne und verwies auf ein beauftragtes Unternehmen, das aber leider nicht ausreichend oft erscheine, um notwendige Maßnahmen der Säuberung vorzunehmen. Der Müll bleibt dann tagelang einfach liegen und verteilt sich in der Umgebung. Der Supermarkt spart zwar damit für sich Aufwand und Kosten, das geschieht jedoch zum Nachteil der Allgemeinheit. Hier ist die Stadt gefragt, im direkten Gespräch eine Änderung der Vorgehensweise zu bewirken.

Andere Orte mit auffällig hoher Müllverschmutzung sind ausgerechnet das stadtnahe Naturgebiet an der Hase, die Dobbenwiesen. Hier ist der liegengebliebene Müll, der bis hin zu Autoreifen in der Hase reicht, besonders unerträglich, da er durch den Wind in die Hase getragen wird und damit erheblichen Schaden anrichtet. Die Schafe, die am Deich das Gras abfressen, müssen sich nicht selten in diesem Abfall aufhalten.

Auffällig ist insgesamt in Bramsche, dass es im Stadtgebiet nicht sehr viele Abfallbehälter gibt, diese oftmals überfüllt sind, was auch dafür sprechen könnte, dass nicht ausreichend oft geleert wird. Des Weiteren lädt die Art der Mülleimer dazu ein, dass diese überfüllt werden können, dass Tiere ungehindert an den Müll gelangen und diesen in der Umgebung zerstreuen können. Ferner kann auch der Wind den Müll in den Behältern, die nach oben und/ oder an den Seiten offen sind, leicht erfassen und diesen in die Umgebung tragen.

Maßnahmen für Bramsche
Es braucht daher für Bramsche ein „Littering-Konzept“. Das Vorgehen könnte wie folgt aussehen:

Bewusstsein in der Bevölkerung schärfen, dass Littering nicht akzeptabel ist!
Eine Stadt hat dafür zahlreiche Möglichkeiten:

o   Zunächst den Aufruf über die lokalen Medien, sodann Plakataktionen und Schilder. Umfassende Studien aus der Schweiz belegen, dass Schilder gegen „Littering“ helfen, den Müll wesentlich zu reduzieren.  An den kritischen Stellen sollten daher Schilder aufgestellt werden.

o   Intelligente Abfallbehälter an den zentralen Stellen aufstellen. Das bedeutet, der Behälter sollte so gestaltet sein, dass er nicht überfüllt werden kann und, dass Tiere aber auch Wind und Wetter, den Müll nicht erfassen können und diesen dann nicht weitertragen können. Sollte die Finanzierung für solche Mülleimer fehlen, könnte man Partner/ Sponsoren aus der Wirtschaft dafür gewinnen.

o   Engmaschiges Entsorgen der öffentlichen Abfallbehälter durch die Stadt und Beobachtung der besonders kritischen Stellen ist erforderlich. Denkbar sind Anreize für eine Bürgerbeteiligung, die die städtische Arbeit unterstützt.  

o   Die städtischen Kontrollen verschärfen und den bisherigen Sanktionsrahmen überprüfen.

o   Supermärkte und sonstige Läden in die Pflicht nehmen, ihre Verkehrssicherungs-pflichten zu erfüllen und für ordnungsgemäße Zustände in ihrem Einzugsgebiet zu sorgen.

o   Wichtig ist die Nachhaltigkeit bei allem Vorgehen, damit sich wirklich etwas verändert.

Der Schaden, der durch Littering angerichtet wird, ist immens. Littering weitgehend zu verhindern, ist möglich und eine Frage des achtsamen Umgangs mit unserer eigenen Lebenswelt oder schärfer ausgedrückt, mindestens eine Frage der Erziehung und des guten Benehmens!


Text: Dipl. Jur. Ina El Kobbia