Den Besuch einer Lebkuchenfabrik hatten sich die CDU-Senioren aufgehoben für die Zeit, in der die Weihnachtsmärkte beginnen und in den Haushalten die Rezepte und Formen für die Weihnachtsbäckerei herausgelegt werden. Ziel der Fahrt war Borgholzhausen, wo seit 1830 Lebkuchen in vielen Variationen hergestellt werden.
Es waren einmal mehrere Hundert Mitarbeiter, die rund um die Uhr an vier Backstraßen Gebäck und Lebkuchen produzierten, bis der Betrieb 1997 abbrannte.
Nachdem der Mehrheitseigner sich im Osten neu orientierte, setzte die Familie Knaust die Familientradition fort. An „nur noch“ einer Backstraße können heute 13 Mitarbeiter und einige Hilfskräfte die fast unglaubliche Tagesmenge von 2,5 bis 3 Tonnen verarbeiten.
Dass dies und wie dies möglich ist, erlebten die Bramscher Senioren in der Fertigungshalle. Umgeben von den Gerüchen exotischer Gewürze, standen sie vor der vollautomatischen Backstraße, die fast ohne menschliches Zutun den Teig formt, glasiert, backt und schließlich an der Verpackungsmaschine die Ware wiegt, eintütet, mit einem Clip verschließt und abschließend mit dem passenden Etikett versieht.
Eine Etage höher war dann ausschließlich Handarbeit gefragt. Mit unglaublicher Geschicklichkeit verzierten und beschrifteten dort die Frauen Lebkuchenherzen.
Nach einer Kaffeepause im Schulz’schen Ladencafé hatten vor allem die Frauen ausreichend Gelegenheit zum Einkauf.