CDU stellt Antrag für alternative Heizungsanlage in der Turnhalle Schleptrup
Bekommt die Turnhalle in Schleptrup eine Hackschnitzelheizung? Ein entsprechender Antrag der CDU-Stadtratsfraktion fand im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt durchaus Unterstützung, wenn auch mit Einschränkungen.
Alois Lager als Leiter des Gebäudemanagements der Stadt fand zunächst einmal das Objekt geeignet. Zum einen stehe in absehbarer Zeit die Erneuerung der Heinzungsanlage in Schleptrup an. Zum anderen gebe es hier den nötigen Platz für erforderliche Nebenanlagen wie das Holzlager und die Förderschnecke. Er sprach sich dafür aus, das Vorhaben sorgfältig durchzuplanen und dabei auch Bedienungs- und Wartungskosten sowie den Transport der Holzhackschnitzel mit einzurechnen. Eine Alternative könnte ein Blockheizkraftwek mit Holzvergaser sein. "Das ist alles sehr neu, und da ist noch viel im Unklaren", sagte Lager. Jedoch teilte er auf Anfrage mit, dass der Einsatz einer Hackschnitzelheizung grundsätzlich möglich sei.
Auf das Beispiel der Johannesschule in Evinghausen, die mit Hackschnitzeln heize, verwies Jürgen Kiesekamp. Der CDU-Fraktionsvorsitzende empfahl, der Betriebshof solle sofort anfangen, den Holzrückschnitt einzulagern, damit der trocknen könne. Die Stadt verfüge nach Auskunft der Verwaltung über 25 Hektar Wald, da falle genug Material an, das auf diese Weise ökonomisch und ökologisch sinnvoll verwendet werden könne.
Ähnlich wie bei einer Pelletheizung muss bei einer Hackschnitzelheizung der Brennstoff zwischendurch aufgefüllt werden. Mit der durch den Brennvorgang erzeugten Wärme wird Wasser aus dem Heizkreislauf im Kessel der Hackschnitzelheizung erhitzt, das als Wärmeüberträger dient. Im Vergleich zu Energielieferanten wie Öl oder Gas gelten Holzhackschnitzel als sinnvolle Alternative, die Anschaffung der Anlage jedoch als teurer. Ein großer Vorteil ist die Umweltfreundlichkeit: Der CO2-Ausstoß von Holzhackschnitzeln ist um ein Vielfaches geringer als zum Beispiel bei Heizöl.
Neben der Einsparung von laufenden Kosten sei dieser Umweltaspekt sehr wichtig, teilte Kiesekamp auf Anfrage mit. Schließlich seien fossile Brennstoffe nur begrenzt verfügbar. Der CDU-Politiker und Landwirt betreibt selbst auf seinem Hof seit fünf Jahren eine Hackschnitzelheizung. "Die Anschaffung rentiert sich innerhalb weniger Jahre", spricht Kiesekamp aus Erfahrung. Einen Nachteil sehe er jedoch für den Betrieb einer Hackschnitzelheizung in einer Turnhalle, da diese nicht kontinuierlich genutzt werde: Bei einer solchen Anlage lässt sich die Temperatur nicht so schnell hochregeln. Deswegen sei eine Hackschnitzelheizung für eine Schule besser geeignet, so Kiesekamp.
Es sei sinnvoll, sich mit der Idee einer Hackschnitzelheizung weiter auseinanderzusetzen, äußerten sich so auch Dieter Sieksmeyer (Grüne) und Ralf Bergander (SPD) in der Ausschusssitzung. Es müsse aber eine komplette ökonomische und ökologische Bilanz aufgemacht werden, um zwischen diesem Verfahren und einem Blockheizkraftwerk entscheiden zu können.