Diskussion von Kommunalpolitikern und FCR über die Zukunft der Sportanlage
Die Debatte um die Zukunft der kommunalen Sportanlage in Bramsche tritt in die entscheidende Phase. Bevor heute die Sozialdemokraten in einer Klausurtagung das Für und Wider eines Verbleibs am Wiederhall oder des Neubaus der Plätze abwägen, trafen sich am Donnerstag die CDU-Stadtratsfraktion und weitere Kommunalpolitiker mit Vertretern des FCR am Wiederhall, um sich, wie es der CDU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Kiesekamp ausdrückte, „ein aktuelles Meinungsbild einzuholen.“
Kiesekamp erläuterte zu Beginn noch einmal die verschiedenen Varianten: Den Neubau einer Anlage an der Straße Richtung Hesepe, für den unterm Strich drei Millionen Euro vonnöten seien, oder eine Renovierung des Wiederhalls, für die derzeit insgesamt 700 000 Euro veranschlagt seien.
Für die Anwohner der Jahnstraße bekräftigte René Duvinage, der auch Mitinitiator einer Unterschriftenliste gewesen war, „dass wir keine Probleme mit dem Betrieb hier haben“. Er äußerte vielmehr die Sorge, „dass ich zum neuen Sportplatz meine Kinder mit dem Fahrrad über die unbeleuchtete Nordtangente schicken müsste“. Norbert Niedernostheide warf die Frage auf, ob das Gelände am Wiederhall nach einer Umwidmung in Bauland überhaupt gefragt sein würde. „Da kann man nicht mal eben mit dem Finger schnippen, und alles ist verkauft.“ Das Wiederhallgelände, so hieß es weiter, werde von vielen Gartenstädtern auch als „grüne Oase“ betrachtet.
Die meisten Anwesenden sprachen sich deshalb für einen Verbleib der Sportanlage am Wiederhall aus. Es gehe aber um eine durchgehende Sanierung, nicht um Flickschusterei. Unklar blieb in diesem Zusammenhang die Haltung des FCR als Hauptnutzer. Der Vorsitzende Burkhard Priesnitz erklärte: „Auf unserer Jahreshauptversammlung haben sich die Mitglieder in einer emotional geführten Diskussion für den Wiederhall ausgesprochen. Wenn wir uns aber unter den Aktiven umhören, steht vor allem der Wunsch nach modernen Sportanlagen im Vordergrund. Das sehen wir hier nicht, dass das in dem Maße umzusetzen ist.“ Besonders brauche der FCR, so Jugendleiter Matthias Krambeer, einen Kunstrasenplatz, um eine durchgängig bespielbare Fläche zu haben.
Die von Baudirektor Hartmut Greife befürchtete Klageflut von Anwohnern, wenn am Wiederhall strukturelle Verbesserungen vorgenommen würden und derzeitige Bestandsschutz hinsichtlich der Lärmemissionen wegfiele, wurde ebenfalls unter die Lupe genommen. Es hieß zwar, Klagen seien derzeit undenkbar. Willi Kramer, Vorsitzender des Stadtverbandes für Leibesübungen, warf jedoch ein, „dass vielleicht auch mal jemand hierhin zieht, dem der Sportplatz nicht passt. Das müssen die Mandatsträger bedenken.“ Einhellig war man dann aber der Auffassung, „dass ein verbesserter Schallschutz am Wiederhall realisierbar sein sollte“.
Dem widersprach gestern Bürgermeisterin Liesel Höltermann. Sie empfing Niklas Düring und Kris Knigge aus der Klasse 4c der Grundschule Im Sande, die ebenfalls eine Unterschriftenaktion pro Wiederhall initiiert hatte. Höltermann erklärte: „Die Zahlen sind eindeutig. Man müsste eine meterhohe Schallschutzwand bauen, die Lautstärke ist viel zu hoch.“ Dennoch machte die Bürgermeisterin ihren jungen Besuchern, denen sie für ihr „bewundernswertes Engagement“ dankte, Mut: „Ihr könnt durchaus optimistisch sein.“